Das Jahr 2020 war für jeden, der dies liest wohl eine unglaubliche Herausforderung auf so vielen Ebenen – und auch die Handpan Kultur ist nicht verschont geblieben, sondern leider ins Visier von weltbesten Anwälten geraten, die (bisher mit deutschen und schweizerischen) Handpanherstellern und Verkäufern einen umfangreichen Urheberrechtsstreit begonnen haben.

Das so junge Kunsthandwerk der Blechstimmkunst bzw der Handpan-Bau steht auf dem Prüfstand – und auch zahlreiche Existenzen stehen vor dem Aus .

Das bedeutet: Falls Sie in diesen schweren Zeiten lieber etwas Positives lesen wollen: Wechseln Sie zum Beispiel zum Jahresbericht 2019! Damals hat sich noch gar nicht abgezeichnet, was 2020 mit der Handpan Szene passieren würde und im PAN LAB gab es eine Phase der Blütezeit, der Kreditrückzahlung und der Hoffnung für die Zukunft. Alternativ auch sehr schön: die aufmunternde Galerie “Finding Hope”.

Für alle dennoch Interessierten folgt hier ein diesmal besonders weit ausschweifender Rückblick…

Die PAN LAB Ups und Downs 2020

 

  • Bereits mit Ende 2019 begann der Musikpädagoge mit Morzateumabschluss Thomas Ender im PAN LAB individuell angepassten Musikunterricht anzubieten. Wir haben uns durch die “Griaspan kennengelernt und es war schnell klar: Alle die ganz komplexen musiktheoretischen Grundlagen, die mir zu dem Zeitpunkt gefehlt haben, hat Thomas! Die Kooperation dauert an und er ist im Zuge des Jahres auch die Hauptansprechperson für Besucher*Innen im PAN LAB geworden. Für ihn ergeben sich hier auch ganz neue Ideen und Formen von Musikunterricht. Besonders innovativ sind sicherlich seine “Phantasiereisen”, bei denen Thomas eine Geschichte erzählt, die spontan von den Spielern mit einem Soundtrack improvisiert untermalt werden. Abgesehen davon bietet er aber auch Polyrhthmen-Unterricht und kann auch alle komplexen Fragen zu Skalen und Akkorden beantworten. Schüler*Innen bekommen – wenn sie möchten – ganz individuelle Übstücke und es gibt hier absolut keinen 0815 Unterricht, der nach einem immergleichen Schema F abläuft.  Er entwickelte zudem ein eigenes Notationsystem für Übungen und veröffentlichte daneben unter dem Motto “Paniversity” kostenlos Skalenvideos, von denen wir hoffen, dass sie zu einer besser fundierten Kultur rund um diese Instrumente beitragen können, wo immer noch sehr viel Skalen Wirrwarr herrscht.

 

  • Im Zuge meiner Tätigkeit als Webdesignerin habe ich eine wichtige Kursänderung vorgenommen – und zwar unter dem Motto “Das große Löschen”. Wieviele Accounts hat man heutzutage und wieviele braucht man unbedingt und welche Firmen unterstützt man da? Nach und nach versuche ich Accounts zu löschen und auf alternative Konten bei nachhaltigen Unternehmen umzustellen. Eine Absage erteile ich Google und Facebook, beide Unternehmen werden von mir – soweit wie möglich – boykottiert (handpan.at und PAN LAB sind von FB bereits verschwunden. )

 

  • Das Portal www.handpan.at wurde bereits seit 2019 kontinuierlich gekürzt und verlagerte den Fokus auf “Featured Music” und spannenden Innovationen aus der Handpan Kultur. Handpan-Events fielen dann im ersten Lockdown schließlich ganz weg. Die Redaktion befand es einstimmig als völlig unverantwortlich Handpan-Events, die teilweise nicht einmal Veranstalter klar mit Namen nennen und von denen einige womöglich trotz geltender Bestimmungen stattgefunden haben mögen, anzukündigen. So wurde also die gesamte Event Ankündigung eingestellt (was dann halt leider wohl auch die Ankündigung von Events betroffen hat, die völlig legal und ok gewesen wären).  Auch die Spielerprofile- ursprünglich ein Netzwerk von Personen, die einfach eine Leidenschaft teilen wollten – wurden umgehend abgedreht, da eine redaktionelle Kontrolle im Rahmen eines ehrenamtlich betriebenen Community-Projektes nicht möglich war und dasselbe Problem aufzutreten drohte wie bei den Events. Die Richtlinie, dass es um nichtkommerzielle und werbefreie Räume gehen sollte, konnte – das mussten wir uns schließlich eingestehen- außerdem nicht mehr klar gewährleistet werden. Handpan.at wurde dann im Herbst gänzlich auf Eis gelegt und zwar an dem Tag als die HCU die Crowdfunding Kampagne #savethehandpan startete.

 

  • Die Handpan.at Redaktion wollte sich nämlich zudem in den bestehenden Rechtstreit der HCU (Handpan Community United) mit PANArt, den Erfindern der Hang(R), nicht einmischen oder womöglich Stimmung in die eine oder andere Richtung machen. Unter diesen Umständen kann ein aufrichtiges Liebhaber – Portal wie handpan.at, dass ursprünglich (reichlich naiv möglicherweise) in die Fusstapfen des Magazins “Panyard” treten wollte, schon gar nicht existieren, also eingekesselt und umringt von politischen und finanziellen Interessen, geradezu Mafiaähnlichen Gruppen, Betrügereien, Geschichtsumschreibereien, Streitereien, Definitionskämpfen usw. Außerdem ist mir selbst immer schon klar, dass ich ohne PANArt auf meinen leeren Schenkeln herum klopfen würde – da wäre nämlich genau gar nichts außer Luft. Meine Traurigkeit darüber, dass scheinbar manche  kommerzielle Anbieter es aus Sicht von PANArt eindeutig zu weit getrieben haben, ist unermesslich. Der Kampf wird nicht zuletzt auf dem Rücken vieler leidenschaftlicher und seriöser Hersteller, zu denen ich mich auch gezählt hätte, ausgetragen. Meine Dankbarkeit und auch Respekt vor der genialen Erfindung habe ich schon an vielen Stellen und über Jahre hinweg versucht aktiv zum Ausdruck zu bringen.

 

  • Da leider auch mein Kontakt mit PANArt 2020 abrupt abgebrochen ist und ich vernommen habe, dass dies leider schon öfter vorgekommen ist, ist mir nun auch unklar wie man den Pionieren von PANArt unter den gegeben Umständen noch Respekt zollen kann, ohne gleich komplett für immer zuzusperren! Für handpan.at wurde entschieden – die beste Möglichkeit Respekt zu zeigen – und zwar tatsächlich allen Beteiligten gegenüber- ist : Abdrehen.  Ob der Offlinegang für immer war, das wird sich zeigen. Die Webseite pan-lab-vienna.at wurde noch deutlicher auf den ursprünglichen Sinn ausgerichtet- ein Forschungsinstitut für die Blechstimmkunst zu werden – mit internationalen Mitgliedern, Diskussionsabenden und auch gemeinsamen Publikationen auf wissenschaftlicher, reflektierter und empirischer Basis.

 

  • Coronabedingt hatten wir zwar kaum Besucher heuer, aber das Netzwerk konnte virtuell sehr erfolgreich ausgebaut werden und ich freue mich über die vielen neuen Kontakte und vor allem auch diejenigen, die mir Mut machen, nicht gleich mit Schlappöhrchen alles hinzuschmeissen. Besonders dankbar bin ich den studierten Künstlern, die mich auf der ganzen Linie beruhigen wollten: Ich habe gefragt wie die Instrumente aus ihrer Sicht zu bewerten sind und ob es sich dabei um Kunst handelt. Ich wurde kurzgesagt ausgelacht. Nein, Birgit, das was du da hast, das ist viel besser als Kunst, war eine Antwort. Es ist funktional. Es sei ganz klar ein Kunsthandwerk. Auch mein insistieren, wie schwierig und kunstvoll die Machart ist, brachte da keinen Unterschied. Das was herauskommt sei ein kunsthandwerkliches Kuriosum – und klar funktional, – wenn man halt studierte Künstler fragt. Aber das spielt vor Gericht wohl keine Rolle mehr, denn eine Gesetzesänderung macht es möglich.

 

  • Ich habe mich 2020 als freie Wissenschaftlerin selbstständig gemeldet und bin mit Universitäten, Instituten und Wissenschaftler*Innen sowie auch Museen in Kontakt.

 

  • Die Gründung eines Vereins wurde vorbereitet und ist mit April 2021 anberaumt.

 

  • Das vergangene Jahr begann für mich mit mehreren Rücken-bedingten Krankenständen und dann dem Corona Lockdown. Ich habe leider eine so schlechte Wirbelsäule, dass Ärzte schon seit 2015 fragen, wann ich eine Operation durchführe. Durch verschiedene ergonomische Maßnahmen und Therapien und insbesondere durch den Finetuningsessel (Fetsel), den ich mit meinem Nachbarn hier 2019 entwickelte, ist es allerdings möglich geworden weiterhin in gesunder Langsamkeit Instrumente zu bauen und das runde Blech weiter in Selbsterfahrung zu erforschen. Meine Leidenschaft für den Stimmhammer ist trotz der Einschränkungen sogar noch unermesslich weiter gewachsen – und ich bin mehr denn je der Meinung, dass die Blechstimmkunst auch viele Möglichkeiten für therapeutische Selbsterfahrung oder Kunsttherapie beinhaltet und dass wir anhand von diesem Material eine einmalige Erfahrung machen können, die uns zu unseren stärksten ureigenen menschlichen Eigenschaften führen kann (positiv und negativ, bzw: wo Licht da auch Schatten).

 

  • Apropos Lichtschimmer: Auf der PANArtseite tauchte irgendwann der Satz auf: “Wir begrüssen es sehr, wenn Menschen selber kreativ werden. Wir haben Menschen immer ermutigt, ihre eigene Sprache zu finden – eigene Formen zu entwickeln und ihre eigene Musik erklingen zu lassen. Die revolutionäre Kunst, welche ihre Wurzeln in Trinidad hat, soll weitergetragen werden. Damit ist aber nicht das Kopieren unseres geistigen Eigentums gemeint.”

 

  • Zahlreiche Experimente wurden durchgeführt um bald möglichst innovative, neue Formen vorstellen zu können und dem Wunsch von PANArt zu entsprechen, man möge sich möglichst von der Hang(R) entfernen und eine ganz eigene Sprache finden. Ich möchte ja auch stressbefreit am Blech arbeiten und obwohl “Kunstdiebin” sich beim Klassentreffen sicher gut macht- nein, lieber nicht! Die Energie wurde also voll auf das Projekt Handpan 2.0 geleitet. Ich nenne sie, bereits seit Anfang des Jahres 2020, lieber “harmonikale Artefakte”. Die vielen phantasievollen Skizzen bleiben lieber unveröffentlicht, um zu verhindern, dass sie in sagen wir “humorlose”  Hände geraten könnten (Jeder hat natürlich ein Recht darauf keinen Humor zu haben).

 

  • Unter diesem Druck sind hier im Sommer schließlich  “Diamanten” (6-Ecken) und “Saphire” (8 Ecken) entstanden, die wirklich ein immenses Stimmkönnen benötigen bzw. weit schwieriger zu stimmen sind, als ovale (Handpan) oder kreisrunde (PANArt Hang) Dimpel. Die Idee und die Berechnung lieferte der treue Freund und Nachbar Martin G. Auch die neuen Größen-Berechnungen müssen dahingehend noch weiter angepasst und optimiert werden. Da ich somit als eine PionierInnen der “Diamant-Dimpel Schleifkunst” gelten darf, sei mir erlaubt zu bemerken: Ein “Diamant” oder “Saphir” Dimpel verzeiht keine Fehler. Höhere Obertöne wollen der Form leider (noch!?) nicht gehorchen, aber die Instrumente sind spielbar.

 

  • Es gab und gibt mehrere Versuche hier die Blechstimmkunst in anderen, bisher nie gesehenen Formen und auch Materialien auszuüben. Seriöse Blechstimmer werden bestätigen müssen, dass nur wer jahrelange Erfahrung hat, imstande sein wird, die “klassischen” runden und ovalen Formen aufzubrechen. Die Schwierigkeiten sind daher logischerweise immens und die Entwicklung sehr teuer und langsam- aber es gab und gibt hier bereits mehrere Erfolge zumindest um die Oberseite zu “individualisieren” und vom Hang(R) deutlicher zu unterscheiden, die auch bei unseren Besuchern bereits zünden konnten, etwa die “Portpan” aber auch die Pandrum“.

 

  • Portpan: Diese neuen Instrumente weisen hier zusätzliche gestimmte Löcher auf, die jeweils mit einem logisch passenden Pitch gestimmt sind , wie z.B. die Double-Celtic (Bild) oder diese Hijaz (Video) erste Rückmeldungen von Musikern: super! Neue Spielmöglichkeiten!

 

  • Die Linsenform zu brechen ist einfach die schwierigste Herausforderung, da sie vermeindlich auch die logischste und einfachste Ur-Form ist (geradezu archetypisch)  und jede andere Form quasi meiner bescheidenen bisherigen Erfahrung nach eine ästhetische Entscheidung wäre, die einen immensen Arbeitsaufwand und dementsprechend Preissteigerung (unleistbar) bedeutet. Für innovative Unterschalen mache ich seit November daher Experimente mit völlig anderen Materialien, die leichter in unübliche Formen zu zwingen sind, die Ergebnisse bisher sind jedoch kurz gesagt …nicht herzeigbar (der Klang genügt keinen Kriterien).

 

  • Kontakt zu Metallkünstlern in Wien wurde hergestellt, um das Unmögliche möglich zu machen und Metall in neue Formen zu zwingen. Brauchbare und vor allem klangvolle Ergebnisse werden wir hoffentlich 2021 präsentieren können! Falls die Experimente gelingen zeichnet sich ab: die Instrumente, so wie ich sie gerade plane und vorbereite,  werden aber sehr teuer, was mich bereits jetzt sehr traurig stimmt, denn ich hätte mir nie vorgestellt, etwas Elitäres zu machen, ganz im Gegenteil.

 

  • In den Lockdown Wochen im März entstand (innerhalb der Serie “Franklin”)das erste Set von zusammenpassenden Instrumenten, das seither -unverkäuflich- für Kleinstgruppenkurse genutzt wird.

 

  • Viele eurer Anfragen für die Stimm-Selbsterfahrung mussten heuer leider abgewiesen werden- schon alleine wegen Corona. Es ist aber alles viel zu kompliziert geworden. Und je mehr Menschen sich hier melden, desto höher leider auch die Wahrscheinlichkeit, dass darunter Leute mit fadenscheinigen Ambitionen sind. Es ist außerdem nicht in meinem Interesse, Geld dafür zu nehmen, dass ich etwas über die Herstellung herzeige. Die Blechstimmkunst ist eine Erfahrung, die man nur selbst machen kann, und vor allem dann, wenn man selbst alle Schritte und Arbeitsabläufe aufeinander abgestimmt hat – man also quasi eine eigene “Sprache” gefunden hat.

 

  • PANArt führte Anfang des Jahres Gerichtsverhandlungen durch, deren Details erst im Herbst 2020 bekannt wurden (der “Ravpan” Plagiats-Fall wurde im Spät-Herbst bekannt) und die immer noch großteils hinter verschlossenen Türen stattfinden (ein Materialverkäufer aus Holland und ein deutscher Händler). Die neue Überzeugung von PANArt ist, dass ihr Werk Hang (R) nun – entsprechend neuer Veränderungen der Urheberrechtsgesetze- Kunstwerke der angewandten Kunst seien und dass nichts an der Bauweise technisch bedingt sei – und somit seien alle (oder zumindest vorerst deutsche und schweizerische bzw. in absehbarer Zeit alle europäischen) Handpans strafrechtlich verklagbare Plagiate. Auch Spieler von Handpans sollten sich laut PANArt nun bewusst werden, dass sie PANArt durch ihre Handpan-Musik missachten. Unabhängige oder neutrale Berichterstattung fehlt soweit ich sehen kann bisher vollständig – es gibt nur Veröffentlichungen der streitenden Parteien bzw. Beiträge von Menschen, die bereits als zumindest halb angeklagt gelten. (Meines Wissens nach brachte nur ein einzelner österreichischer Blogger genug Energie auf, um in einem Beitrag öffentlich eine dritte Position einzunehmen).

 

  • Ich habe in meiner Rolle als Blechstimmforscherin bei einem offenen Brief mitgewirkt, der an den karibischen Universalgelehrten Dr. Anthony Achong gerichtet war (Autor von “Secrets of the Steelpan”, 2013). Es stellte sich allerdings plötzlich heraus, dass wir niemals auf eine Antwort hoffen können, denn der Universalgelehrte ist diesen Sommer leider verstorben, also kurz bevor sein letzter bekannter Brief als Gutachten von PANArt veröffentlicht wurde. Sein Brief besagt (zur großen Überraschung), dass alle möglichen Formen denkbar sind und die Linsenform der Hang(R) rein ästhetisch sei. Unser Brief wurde daher ohne weiteren Aufschub umgehend veröffentlicht. Ein zweites Gutachten, von dem die Rede war, wurde von PANArt nicht veröffentlicht- somit gab es auch keine Chance darauf zu reagieren.

 

  • Ich hätte im Frühling die sicherlich “einmalige” Chance gehabt in einem RED BULL TV Werbespot in 16 Ländern über die Fernsehbildschirme zu huschen und als coole Kunsthandwerkerfrau ein Gesicht für die neuen Bioenergydrinks zu werden. Giftiges Zuckerwasser in Blechdosen, dass auf der ganzen Linie unökologisch ist und eine auf Hochtouren laufende Gesellschaft immer weiter beschleunigt? Und das im Widerspruch zu meinem ganzen Leben steht, auch aus politischen Gründen? Die Antwort war nein – und umgekehrt mache ich übrigens auch sicher keinen Image Werbespot für das PAN LAB wo es dann um Fallschirmspringer und Motoradfahrer und was weiss ich: Redbull trinkende Musiker geht – und am Schluss spielen sie alle Handpan, ggg.

 

  • Das Haus bekam eine neue Blitzschutzanlage. Etwaig einschlagende Blitze sollten somit in den Boden geleitet werden.

 

  • Apropos: Wer die Klang-Energie aus individuellen Gründen lieber nicht beim Schoßspiel in die eigenen Knochen sondern lieber über einen Ständer in den Boden leiten möchte, kann beim PAN LAB Nachbarn Martin G. nun einen Ständer in individueller Größe in Auftrag geben. Ich schreibe das etwas umständlich, weil PANArt Ständer aus physikalisch-energetischen Gründen immer schon lautstark ablehnt – und auch ich empfehle persönlich immer das Spiel auf dem Schoss oder auf einer Matte, aber andererseits sind menschliche Körper nicht von einheitlicher Statur und manche möchten einfach im Stehen spielen – oder auch auf mehreren Instrumenten gleichzeitig. Der neue Ständer ist für eine möglichst idealen Klang liebevoll entwickelt worden und für eine Entlastung der Wirbelsäule gedacht. Er ist nicht zum Transportieren geeignet oder dafür konzipiert.  Es gibt ihn zudem nur als Sonderanfertigung und nicht als Massenware.

 

  • Die hauseigene Bibliothek, die sich eh schon über 4 große Regale erstreckt, wurde weiter aufgestockt – hauptsächlich zum Thema Blechstimmkunst, Wissenschaft allgemein und Geschichte im Speziellen. Die Quantenphysikecke wächst dabei etwas langsamer als die Psychologieabteilung. Die Birkenbihl-DVD-Abteilung führt seit Corona wachstumstechnisch aber klar das Rennen (Siehe auch Tipp passend zu Corona: zb: “Viren des Geistes” von Vera F. Birkenbihl)

 

  • Der wunderschöne Garten wurde heuer ganz besonders gehegt und gepflegt, Salat und Gemüse für die Selbstversorgung wurde angebaut. Einzelkurse konnte manchmal im Freien stattfinden – weniger Ansteckunsgefahr.

 

  • Zwischen den Corona Lockdowns gab es eine Taketina Rhythmus Gruppe hier, es war kurzgesagt phänomenal durch gemeinsames Singen und Tanzen Musik und Rhythmen ganz neu zu entdecken.

 

  •  Ein neuer Schuldenberg entstand. Danke an die privaten Kreditgeber für die Hilfe zur technischen Weiterentwicklung und die Coronaüberbrückungshilfe.

 

  • Die Skalensektion ist angewachsen, da ich dermaßen neugierig bin welche Besonderheiten jede mit sich bringt – und 2020 daher kaum eine Stimmung zweimal gebaut habe. Insgesamt schon über 50 Skalen im Portfolio (und damit evtl womöglich schon weltrekordverdächtig?). Die bereits entstandenen Portpans müssen noch hinzugefügt werden. Zwei innovative Skalen Kennenlern- Programme sind entstanden, die vermutlich in Kürze veröffentlicht werden können!

 

  • Beim “Hängaut” beim Böllerbauer war ich heuer nur als Beobachterin und hatte keine Energie oder Inspiration für weitere Aktionen. Dort gab es u.a. ein paar erwähnenswerte Seifenblasen. Die “Griaspan”, die 2019 hier entstanden ist, wurde feierlich an Event-Organisator Martin Zoepfl überreicht, als Erinnerung daran, dass viele ganz verschiedene Menschen in Kooperation durchaus gemeinsam eine wohlklingende Harmonie machen können. Eine PAN LAB Pan wurde unter all jenen versteigert, die im Frühjahr auf die Rückerstattung des Ticketgeldes verzichteten, also als das ursprünglich geplante “Griasdi” wegen Corona abgesagt werden musste.

 

  • Die M.H.P wurde im November zu Handen Julia Drumel und Christoph Otto dem Projekt Tschernobyl Kinder von Global 2000 gespendet. In der Pan steckt soviel Selbstüberwindung und Lebenswille und Harmoniesuche, dass ich der Meinung war sie ist jetzt genug herumgereist in Österreich und soll ab jetzt Kinder glücklich machen, die vom Schicksal hart getroffen wurden. Die Wahl fiel auch auf dieses Projekt, da sich schon meine Mutter dafür  engagierte – und auch persönlich dort war und Hilfsgüter hinbrachte.

 

  • 2019 wurde von mir und meinem Netzwerk ein 100% Non Profit Projekt mit der österreichischen Botschaft in Senegal gestartet, in dem es darum geht Instrumente sowie Blechstimmkunst-Ausrüstung nach Senegal zu bringen. Die geplante erste Reise im April wurde wegen Corona auf unbestimmt verschoben. Wer sich dafür interessiert oder dazu etwas sagen möchte, kann gerne Kontakt aufnehmen. Es soll innerhalb der nächsten 2 Jahre stattfinden. (Es gibt bereits eine europäische “Delegation” und 2 interessierte vor-Ort NGOs).

 

  • im Bereich Stimmservice zeigte sich das ganze Ausmaß des global ausgebrochenen  “Handpan Wahnsinns” und kommerziellen Ausschlachtung der “Hang”(R), die wohl auch zu den überraschend kommenden Gerichtsverhandlungen führte. Es kam zum Beispiel auch eine eins zu eins Kopie zum Nachstimmen her, die klar darauf ausgelegt ist, ganz genau so auszusehen wie eine originale “Hang”. Sehr dubiose und teilweise auch völlig zerbeulte Handpans kamen- wurden großteils abgelehnt. Ich werde die Gesundheit meiner Gelenke und meine Wirbelsäule nicht risikieren, weil ein unseriöser, infantiler Geschäftemacher sich nicht um seine eigenen Kunden kümmert. Andere, von renommierten Anbietern (falls man das noch so sagen kann, den alle sind zumindest theoretisch im juristischen Fadenkreuz der PANArt AG), habe ich sehr gerne gestimmt und serviciert – und das auch für mich dokumentiert.  Meine Erfolgsquote war hier annähernd 100% und ich komme also zu dem Schluss, dass meine persönliche Stimmtechnik funktioniert und ich irgendwas Entscheidendes über den unsichtbaren Mechanismus verstanden habe. Der Stimmservicebereich auf der Webseite wurden ein paar mal upgedatet. Am schlimmsten sind zerbeulte und verstimmte Hang(R) (korrekter Plural “Hanghang”(R)(r?)), die für 6000€ oder mehr im Internet als Spekulationsobjekt erworben wurden. Da vergeht auch mir der Humor und ich fasse sowas auch nicht an – abgesehen davon scheint es keineswegs im Sinne der Hangbauer zu sein, dass Hang von fremden Stimmern überhaupt angefasst werden. Die kunstvollen Objekte sollen also im Sinne der Urheber ungestimmt bleiben oder zurück zu PANArt.

 

  • Mein Portfolio aller bisher (Seit 2017) entstandenen experimentellen Serien und Instrumente (jedes einzelne war auch auf pan-lab-vienna.at dokumentiert, ca 130 Instrumente) ist bis auf Weiteres nicht mehr online sichtbar. Jedes Instrument erzählt eine Geschichte und jede Weiterentwicklung war wirklich sehr hart erarbeitet. Alleine die Entwicklung der Werkzeuge und Berechnungen waren ein unglaublicher Aufwand. Niemals hätte ich geglaubt, dass ich damit womöglich etwas tun könnte, dass in einem rechtsunsicheren Raum stattfindet-  und unter den aktuellen Umständen will ich klarerweise auch gar keine klassischen Handpans mehr herstellen.

 

  • Meine letzte Serie (“Signature”) ermöglichte es Menschen bei der Entstehung ihres Instrumentes ein Stück weit dabeizusein oder sogar mitzuwirken- und so eine persönliche Signatur einzubringen. Die Serie ist abgeschlossen und rundet den Zyklus der Serien, die alle nach historischen Persönlichkeiten benannt wurden (die hinsichtlich der Blechstimmkunst spannende inhaltliche Parallelen zuließen), ab.

 

  • Das PAN LAB bleibt momentan noch hier und da geöffnet für Kurse aber ich denke es ist sehr wahrscheinlich schon im Jänner mal für ein paar Monate ganz zugesperrt wird- damit ich mich ganz auf die Entwicklung konzentrieren kann, bzw. bis die rechtliche Situation geklärt ist und auch die vielen Anwälte éndlich ihre neuen Ferarris probefahren… (Der Sarkasmus ist leider angebracht. Jeder weiß, dass Anwälte teuer sind. Der Rechtschutz deckt Anwaltskosten in Urheberrechtsfällen übrigens -zumindest in Österreich- nicht ab).

Sie haben den ganzen Wahnsinn gelesen? Wow. Danke für die Aufmerksamkeit. Fröhliche und besinnliche Feiertage /Lockdowntage wünsche ich – und einen Guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr!

 

Anm: redigiert am 31.12.2020

Diese Form geriet 2020 ins juristische Fadenkreuz

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Birgit mit Hope, der Nachbars Katze

Die neuen Skalenvideos unter dem Motto Paniversity sind gratis auf Youtube – bis auf Weiteres, denn falls sie eine Urheberrechtsverletzung darstellen sollten, müssen sie wohl entfernt werden!  

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Fürs Archiv: Das war www.handpan.at – Screenshotgalerie

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Diamanten und Saphire

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Die “Portpan”

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Einige Experimente, wie zb dieses, führten ins Nichts.

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Im virtuellen Raum sind alle Formen möglich!

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M.H.P (2018 gebaut) – gespendet an Global 2000

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Der Gewinner der Pan, die wir unter all jenen verlosten, die auf die Rückerstattung der GRIASDI Tickets -wegen Corona abgesagt- verzichteten.

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Wir spielen das neue Set btw. ganz gern auf unseren selbstgemachten Ständern. Im Set sind alle Pans perfekt aufeinander abgestimmt. Es fühlt sich an wie eine Orgel!

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Das herzigste Meme des Jahres- von Thomas Ender.

C.G. Jung ist zwar teilweise outofdate und muss außerdem kritisch rezipiert werden- aber um den Archetypus “Selbst” kommt man bei der Betrachtung der Instrumente dann doch nicht herum.

Die letzte “Signature”- mit einem A2 als Centernote. In der Form wird es sie leider wohl nicht mehr geben können. Sie könnte zu meiner größten Erschütterung als bloße Hang-Kopie oder sogar als Beleidigung aufgefasst werden.

Im zweiten Lockdown malte ich u.a. explodierende und ertrinkende Handpans